Noch nicht

Die Erderwärmung im Zuge des Klimawandels ist ein schleichender Prozess. Als vorherrschende Kraft steht sie für klimatische Veränderungen unvorstellbarer Ausmaße. Vielen fällt es schwer diesen kontinuierlichen Prozess einzuschätzen, weil das eindringliche Spüren des katastrophalen Anstiegs ausbleibt. Menschen streben danach, Dinge zu verstehen oder sinnlich wahrzunehmen, um eine – bestenfalls beherrschbare – Realität zu bilden.
Noch nicht setzt sich mit diesem Trugschluss auseinander: Ein Klang, welcher unmerklich höher wird, für unser Gehör kaum wahrnehmbar, aber dennoch rasant ansteigend. Der sich entwickelnde Ton wird zum Werkzeug, um die Erfahrung einer schwer greifbaren Thematik einzufangen und unserer kognitiven Überschätzung eine neue Tragweite zu geben.
Die Erfahrung, nicht fassen zu können, was um uns herum passiert, plädiert dafür, den Radius unserer eigenen Wahrnehmung als ausschlaggebendstes Kriterium zu überdenken.

Die Toninstallation „noch nicht“ wurde zwischen dem 15.07. und 22.07.2023 im alten Pförtnerhaus am Eingang zum Oldenburger Schlossgarten gezeigt.
Der Raum war, nach dem Prinzip der Loge, jeweils nur für eine Person begehbar. Im Dunkeln sitzend konnte man mit Hilfe der Kopfhörer einen Ton hören, der, fürs Menschliche Ohr nicht wahrnehmbar, langsam in immer höhere Frequenzen gestiegen ist.

Unser herzlicher Dank gilt unseren Unterstützern und Sponsoren!

Mitwirkende

Mathilda Kochan – Saskia Benthack – Shun Nakamura